piwik no script img

Schon schade - betr.: Thea Sternheim-Lesung im Literaturhaus, taz vom 26.6.1996

Betr.: Thea Sternheim-Lesung im Literaturhaus, taz hamburg vom 26.06.96

Es ist schon schade, wenn über einen so spannenden Abend im Literaturhaus so unqualifiziert berichtet wird. Fehlerhaftes Deutsch (im ersten Satz gleich zwei Fehler), Bekrittelung physischer Eigenheiten der Vortragenden und falsche Angaben zu dem Buch, um das es ging – recht beachtlich, in den wenigen Zeilen so viel Unvermögen zu dokumentieren. Offensichtlich hatte die Berichterstatterin während der Lesung ihren Kopf ausgeschaltet – was Traute Hensch zu sagen hatte, war ja „anstrengend“.

Sonst wären ihr die wirklich wesentlichen Aussagen zu Thea Sternheims „Erinnerungen“ nicht entgangen. Und sie hätte sich nicht die Blöße gegeben, das Urteil eines männlichen Rezensenten, das Nachwort sei „in feministischem Jargon gehalten“, blind zu übernehmen. Aber wie gesagt, der Abend war „anstrengend“, kein Fertigmenü in mitschreibgerechten Portionshäppchen. Mitdenken war auch gefordert.

Solch einen Bericht hat wahrlich keine der an der Lesung Beteiligten verdient.

K. Schweder-Schreiner, i.A. für Gabriele Teckentrup

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen