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■ KommentarSchön oder wahr?

Es ist ja fast zu schön, um wahr zu sein. Alle wollen Datenschutz, und alle tun auch was dafür. Zumindest fast alle.

Der Hamburger Datenschutzbericht 1995 bietet keine Skandale. Was Hans-Hermann Schrader und seine MitarbeiterInnen zusammengetragen haben, sind ein paar unschöne Vorfälle, einige kritikwürdige Zustände und die eine oder andere Schlamperei.

Archivierungswut bei der Staatsanwaltschaft und übertriebener Wissensdurst in der Schulbehörde – wenn das die schlimmsten Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen in dieser Stadt sein sollten, bleibt (wie schön) nur eine Schlußfolgerung: Es hat sich was getan, es hat sich was zum Positiven entwickelt.

Aber die großen Gefahren für die informationelle Unversehrtheit des einzelnen, das gilt es dabei nicht zu übersehen, sind nicht lokaler Natur. Die Computer-Vernetzung von Verwaltungen, Behörden und Institutionen sowie Online-Dienste, Pay-TV und Internet lauten die großen Herausforderungen für die Datenschützer. Doch das sind Themen von nationaler und mehr noch globaler Relevanz.

Hier vor Ort, so will es den Anschein haben, hat die jahrelange beharrliche Arbeit des Hamburger Datenschutzbeauftragten durchaus Früchte getragen. Fast zu schön, um wahr zu sein. Sven-Michael Veit

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