: Schnell ist nicht immer gut
betr.: „Gericht ärgert Senat“ u. a.
Zum Glück gibt es (noch) Schülerläden. Hier möchte ich kurz meine Erfahrungen mit der Nachmittagsbetreuung an einer Grundschule zur Kenntnis geben: Meine Tochter gehört zu den wenigen Kindern, die einen Platz in einem Schülerladen zur Nachmittagsbetreuung erhalten hat. Dort wird sie von gut ausgebildeten Fachkräften liebevoll betreut, bekommt frisches Essen, gute Hausaufgabenbetreuung, und das Wichtigste: sie findet sich nach der Schule in einer altersgemischten, überschaubaren und verlässlichen Situation, die uns Eltern mit dem besten Gefühl unseren Beruf ausüben lässt. Zudem sind wir bestens informiert über unsere Tochter. Diesen Platz im Schülerladen zu haben und damit verbunden das gute Grundgefühl ist nur möglich geworden, weil: 1. die Grundschule über zu wenig Platz und Raum verfügt, um allen Kindern eine Ganztagsbetreuung anbieten zu können; 2. wir mit der Lehrerschaft dieser Schule einen wertvollen Kooperationspartner gefunden haben, welche den Wert der Schülerladenbetreuung für ihre Eltern und Kinder kennt; 3. Eltern und Pädagogen viel Einsatz aufgebracht haben, diese Lösung zu finden. Was fehlt, ist immer noch das sichere Gefühl, dass diese gute Betreuung auch in Zukunft einen eigenen Stellenwert beibehält, anerkannt wird und nicht in der nächsten Planungsphase (erweiterte Räumlichkeiten an der Schule etc.) wieder für überflüssig gehalten wird. Fazit: Es bestände weniger Grund zur Unzufriedenheit, wenn die gesamte Schulreform mit Bedacht und guter Planung vonstattengegangen wäre – viel und schnell ist nicht immer gleich „gut“. MARGARETE CASPARI, Berlin