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Archiv-Artikel

Schnell ins Konzert!

Für Kurzentschlossene geht es heute in die Friese, wo nicht vor 21 Uhr die Bands Ten Volt Shock und Auxes auftreten. Erstere gingen aus den großen Kurt hervor, deren dringlichen Noise-Rock sie weiterführen. Zweitere sind das Trio des ehemaligen Milemarker-Musikers Dave Laney, der mittlerweile in Hamburg lebt und dort seiner Liebe zu straffem Post-Hardcore nachgeht.

Am Montag sind im Aladin die Emo-Rocker Biffy Clyro zu Gast. Emo-Rocker? Emo-Rocker. Wir dachten auch eher, dass es das gar nicht mehr gibt, aber es kommt, wie wir nicht erst seit Simon Reynolds wissen, alles wieder. Zudem waren Biffy Clyro gar nicht wirklich weg. Sie waren sogar so anständig, sich über all die Jahre musikalisch weiterzuentwickeln. Auf ihrem neuen Album „Opposites“ geht’s zwar eher in Richtung Pomp und Circumstances, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Beginn: 20 Uhr.

Auf das Konzert von Tocotronic am Mittwoch müssen wir wohl nicht mehr groß hinweisen. Über keine Band war schließlich zuletzt flächendeckender berichtet worden. Statt wie gewohnt im Schlachthof eröffnen sie ihre Tournee zum neuen Album diesmal im Modernes, Beginn: 20 Uhr.

Wem das nichts ist, sollte überlegen, ob er oder/und sie am gleichen Abend den Weg zum Sendesaal macht, wo es nichts zu sehen gibt, was aber gerade den Reiz ausmacht, zumindest in Kombination mit der Musik von Ned Rothenberg, der dort ab 20 Uhr ein „Konzert im Dunkeln“ gibt. Rothenberg spielt Klarinette, Saxofon und Shakuhachi, in den letzten über 30 Jahren musizierte er mit Gott und der Welt, war Mitglied in Elliott Sharps sensationeller Band Semantics, begleitete Sainkho Namtchylak, arbeitete mit John Zorn und anderen. In Bremen ist er solo zu hören.

Am Freitag gastiert ab 20 Uhr das Brockdorff Klang Labor im Kleinen Haus. Zu hören gibt es einen zwar wenig spektakulären Elektro-Pop, dafür lehnt sich das Leipziger Trio lyrisch weit nach links aus dem Fenster, plädiert für Leistungsverweigerung und gegen die Festung Europa, was natürlich unsere Sympathie hat. ANDREAS SCHNELL