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Archiv-Artikel

Ausnahmsweise fast ganz ohne Metal Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Unermüdlich und unverdrossen machen Blackmail einfach weiter: Vertrag bei der großen Plattenfirma futsch? Egal. Sänger weg? Holen wir uns einen neuen. Geht auch. Sogar recht gut. Ihr letztes Album, schlicht „II“ geheißen, wohl weil es das zweite mit dem neuen Sänger ist, wurde zumindest von der einschlägigen Presse für machtvollen Sound an zarten Beatles-Melodien bejubelt. Am heutigen Samstagabend treten sie mit LSD On CIA ab 20 Uhr im Tower auf, während in der MIB das Festival Improvisationen 150 weiterläuft. Heute sind erstens Birgit Ulher (Trompete, Lautsprecher, Dämpfer) und Gregory Büttner (Elektronik, Lautsprecher) zu sehen. Büttner schickt Sounds vom Computer in verschiedene Lautsprecher, die (die Lautsprecher) Uher als Dämpfer benutzt. Interessanter Aufbau. Im Anschluss stehen Reinhart Hammerschmidt (Bass) und Ulrike Lentz (Flöte) auf dem Programm. Intimes Zusammenspiel, dem kammermusikalische Intensität nachgesagt wird.

Dritte Variante: Sie machen sich auf den Weg in die Stadtwaage, wo ab 19 Uhr das Ensemble New Babylon Werke von Alban Berg, Isang Yun, Christian Pedro Vasquez Miranda und Jörg Birkenkötter aufführt. Das können Sie aber auch am Sonntag an gleicher Stelle zu gleicher Zeit sehen.

Am Donnerstag gibt’s im Bluesclub Meisenfrei dann das Panzerballett, eine deutsche Band, die Metal mit Jazz und Progressive Rock verbindet. Das klingt natürlich ziemlich riskant, allerdings ist das Ergebnis alles andere als uninteressant, nicht zuletzt des Repertoires wegen: Neben einer eigenwilligen Interpretation der Edel-Schnulze „Time Of Your Life“ aus dem Film „Dirty Dancing“ steht relativ bruchlos (die Brüche finden sich bei Panzerballett dafür massig innerhalb der Stücke) Brubecks „Take Five“, davor vielleicht „Giant Steps“ von Coltrane, davor ein Stück der Thrash-Metal-Band Pantera. Außerdem dabei: Freak Kitchen aus Schweden, die ebenfalls zu komplexen Arrangements und derlei neigen, allerdings ein bisschen eher auch zum ambitionierten Gefrickel, sprich: etwas weniger Humor haben. Beginn: 20 Uhr.

Unser Tipp für Freitag kommt ohne Musik aus: Ab 19 Uhr sind dann in der Malene am Sielwalleck die „Raucher“ von Nagel (ehedem Sänger von Muff Potter) zu sehen.