: Schnaufpause für die Turbokuh
Brüssel (afp) - Die EG-Kommission will ein Verbot gentechnisch hergestellter Hormone in der Milch- und Fleischproduktion bis Ende 1990 empfehlen. Wie am Dienstag aus gutunterrichteten EG-Kreisen verlautete, will die EG -Behörde am Mittwoch den Mitgliedstaaten ein Moratorium von 14 Monaten vorschlagen, bis alle möglichen Auswirkungen des sogenannten „bovinen Somatotropins“ (BST) auf Mensch und Tier genauer beleuchtet seien. Erst dann solle eine endgültige Entscheidung über die Zulassung des Leistungshormons erfolgen. In EG-Kreisen wird befürchtet, daß sich die Zulassungsfrage für BST zu einem neuen transatlantischen Handelskonflikt auswächst. Das neue Hormon für die sogenannte „Turbokuh“ wird von vier amerikanischen Pharmakonzernen vertrieben, die sich Gewinne in Millionenhöhe versprechen. Auch in den USA wird die Zulassung der leistungsfördernden Substanz nicht vor Mitte 1990 erwartet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
