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Schmidt fordert mehr Toleranz

Potsdam (dpa) - Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hat die Politiker der Großmächte bei einem öffentlichen Vortrag in Potsdam zu mehr gegenseitiger Toleranz aufgerufen. Die wechselseitige Verneinung von Grundwerten stehe der Abrüstung in Ost und West im Wege. Dazu gehöre auch, das gegnerische Lager als „Reich des Bösen“ zu bezeichnen oder seine Führer in die Nähe von Goebbels zu rücken, sagte Schmidt in Anspielung auf Äußerungen von US–Präsident Reagan und Bundeskanzler Kohl. Schmidt sprach am Sonnabend vor annähernd 1.000 Zuhörern in der überfüllten Nikolaikirche aus Anlaß des Jahrestages des Potsdamer Edikts, mit dem vor 301 Jahren den in Frankreich verfolgten Hugenotten in Preußen Zuflucht gewährt wurde. Zur Einleitung sagte der Potsdamer Generalsuperintendent Günter Bransch, die Veranstaltung solle einen Beitrag zum Nachdenken über eine christlich bestimmte und verantwortete Toleranz leisten. Der frühere Bundeskanzler bekannte sich nachdrücklich zur Politik der Sicherheitspartnerschaft und Entspannung auf der Grundlage eines Gleichgewichts der Kräfte in Europa.

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