„Schlechter Witz“

■ Der Streit um eine Elbquerung westlich von Hamburg geht immer weiter

„Keine Chancen“ für eine Elbquerung im Zuge der geplanten Autobahn A 20 westlich von Hamburg sehen die schleswig-holsteinischen Grünen. Im Bundesverkehrswegeplan, so rechnete gestern der grüne Bundestagsabgeordnete Rainder Steenblock vor, fehlten bereits 17 Milliarden Mark. Für das zwischen Hamburg und Kiel heftig umstrittene Projekt (taz berichtete) bestünden deshalb „keine Aussichten auf Realisierung“. Der Verkehrsausschuß des Bundestages, dem Steenblock angehört, werde „eine neue Prioritätenliste“ erarbeiten. Auch der Bau einer vierten Elbtunnelröhre könne durch den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und einer „intelligenten und umweltfreundlichen Organisation des Güterfernverkehrs im Raum Hamburg“ überflüssig gemacht werden.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Peer Steinbrück (SPD) hält das für einen „schlechten Witz“. Sein Land brauche „die A 20, eine Elbquerung westlich von Hamburg und eine vierte Elbtunnelröhre“. Nur so sei eine „Stop-and-Go-Verkehrslawine“ zu vermeiden. Steinbrück erklärte, die SPD-Regierung des nördlichsten Bundeslandes habe ihre „Hausarbeiten“ für die Trassenführung erledigt und warte nun „ganz entspannt die Prüfungen im Bundesverkehrsministerium ab“. smv