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Archiv-Artikel

Schlechte Noten

Die Sonntagsfrage fördert die Wahrheit zutage: Die Berliner Parteien sind allesamt unter Durchschnitt

Von WS

Geht es nach dem Willen von 750 Berlinern und Berlinerinnen, denen in einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Berliner Morgenpost die Sonntagsfrage gestellt wurde, bekommen die Landesparteien allesamt schlechte Noten. SPD und PDS schaffen es je gerade mal zu einer 3,9. Die Kommastelle beschönigt; im Klartext ist das ein „Ausreichend“. Lorbeeren kann sich eine Regierungskoalition damit nicht verdienen, bedeutet es doch, dass die Befragten die Politik, die gemacht wird, im Grunde schlecht finden. Auch die CDU, die sich bemüht, sich als Alternative anzudienen, kommt keine Hinterkommastelle besser daher. Ihr wird ebenfalls nur eine 3,9 gegeben. Die FDP, die gerne mit der CDU zusammen groß raus käme, zieht den Durchschnitt mit 4,1 gar noch runter.

Einzig die Grünen stehen etwas besser da. Ihnen bescheinigen die Befragten immerhin eine Drei-bis-Vier. Sie schneiden bei den fünf Parteien, die derzeit als regierungskompatibel erscheinen, damit am besten ab. Das mag für die Grünen tatsächlich schon als Erfolg daherkommen, denn immerhin bedeutet es, dass ihre Regierungsbeteiligung auf Bundesebene sie bei der Bewertung in Bezug auf ihre landespolitische Befähigung nicht in den Keller reißt.

Wären Abgeordnetenhauswahlen, lägen die Grünen mit 21 Prozent nur ein Prozent hinter der SPD. Ihr Stimmenzuwachs zur Wahl 2001 betrüge fast 12 Prozent. Die CDU wäre mit 31 Prozent zwar stärkste Partei, aber da die FDP nur 6 Prozent in die Waagschale werfen könnte, bliebe den BerlinerInnen eine Koalition dieser beiden Parteien vorerst erspart. Die PDS käme derzeit auf 14 Prozent. WS