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Archiv-Artikel

Schlechte Arbeitsbedingungen

betr.: „Fall Kevin“

Sozial benachteiligte Familien haben in unserer Gesellschaft keine Lobby. Seit 1985 besteht im öffentlichen Dienst in Bremen ein Einstellungsstopp. Dies führte zu einer drastischen Herabsenkung der Mitarbeiterzahlen, einer Erhöhung der Fallzahlen bei den verbleibenden Kolleginnen und Kollegen, sowie zu einer „ungesunden“ Altersstruktur des Mitarbeiterstammes, in der die meisten Mitarbeiter das 50. Lebensjahr überschritten haben. Im Beruf der Sozialarbeit bedeutet dies einen Verschleiß der psychischen Kräfte. Supervision wurde zusammengeschmolzen. Neben diesen Einsparungen von Personalkosten war es politisch gewollt, dass weitere Einsparungen etwa bei Heimunterbringungen erbracht werden mussten. Unsere Kolleginnen und Kollegen gerieten dadurch unter weiteren großen Druck. Sie mussten möglichst billige Maßnahmen zur Anwendung bringen. In Konferenzen mussten/müssen sie ihre Maßnahmen rechtfertigen. Dies hat sich nach dem Tod von Kevin leider noch verschärft. Else Klump, Landesvorsitzende im Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit