südwester: Schläger-Typen
Wenn man in einem gallischen Dorf lebt, ist die Sache simpel. Man beleidigt den Fischhändler. Oder wirft einen Fisch und hofft, dass er jemand mit ausreichend Agressionspotential trifft. Majestix etwa. Schneller als jemand „Mein Fisch stinkt nicht“ rufen kann, entwickelt sich eine Massenschlägerei, meistens unter den männlichen Bewohnern des Dorfes. In Hannover gibt es zwar Fischhändler, aber deren Ware liegt selten so offen aus, dass man sich einfach ein Wurfgeschoss nehmen könnte. Und ob der Getroffene das als Einladung zu einer Schlägerei verstehen würde, ist nicht voraussehbar. Jugendliche in Niedersachens Hauptstadt nutzten daher die sozialen Medien, um ihr asoziales Verhalten auszuleben. Am Samstag um halb sechs trafen nach Polizeiangaben 150 bis 200 Jugendliche am Kröpcke, einem Platz in der Fußgängerzone, ein. Um sich zu prügeln. Weil die Polizei sie daran hinderte, beschimpften sie Passant:innen und Polizei. Zum Geschlechtshintergrund machte die Polizei keine Angaben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen