: Schily verteidigt rechtsfreie Lager
BERLIN epd ■ Bundesinnenminister Otto Schily hat seine umstrittene Vision von Flüchtlingslagern in Nordafrika verteidigt. Einen Rechtsschutz für Flüchtlinge müsse es nicht geben, sagte er der Süddeutschen Zeitung und lehnte es ab, Flüchtlingen Zugang nach Europa zu verschaffen, wenn sie im Mittelmeer aufgegriffen werden. Man könne nicht zulassen, dass jemand nach freiem Gutdünken nach Europa komme. Die Flüchtlinge sollten in „Aufnahmeeinrichtungen“ von einer EU-Außenstelle überprüft werden und bei anerkanntem Fluchtgrund bevorzugt nahe ihrer Heimat untergebracht werden. Er habe nicht die Illusion, dass sich so illegale Migration unterbinden lasse: Der Migrationsdruck zwischen Afrika und Europa werde so lange bestehen, solange das scharfe Gefälle der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zwischen den Kontinenten bestünde.