: Schiffahrer tun Not
■ Noch massenhaft Azubi-Plätze für Seebären frei
Ein nicht übermäßig attraktiver Job: Harte Arbeitsbedingungen, Schichtbetrieb, Monatelang von Muttern getrennt - kein Wunder, daß fest niemand mehr Seemann werden will. Die Seeschiffahrt hat gravierende Probleme mit dem beruflichen Nachwuchs. Von rund 750 anerkannten Ausbildungsplätzen zum Schiffsmechaniker seien im Jahr 1993 fast 400 nicht besetzt gewesen, teilte die Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt anläßlich ihrer Jahresmitgliederversammlung in Bremen mit. Um den künftigen Bedarf an Fach- und Führungspersonal in der Seeschiffahrt decken zu können, müßte die Anzahl der pro Jahr abzuschließenden Ausbildungsverträge verdoppelt werden. Die Berufsbildungsstelle bilden Bund, norddeutsche Küstenländer, Reederverbände und Gewerkschaften.
Als Ursache für die Misere nannte der Verein „unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten aufgrund von anhaltender Ausflaggung oder Eintragung von Schiffen in das internationale Seeschiffahrtsregister“. Seit der Einführung einer neuen Schiffsbesetzungsverordnung von 1989 könnten Schiffsmechaniker außerdem durch an- oder ungelernte Fachkräfte ersetzt werden. Aus Kostengründen würde von dieser Verordnung „im erheblichen Umfang Gebrauch gemacht“.
dpa
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