: Schiefer Haussegen
■ Betr.: „Verräter, Dissidenten und grüne Clans“, taz vom 4.1.94
[...] Klaus Peter Klingelschmitt, „der intime Kenner grüner Interna im Kreis Groß-Gerau“, erwähnt allenfalls am Rande, daß eine Mitgliederversammlung der Rüsselsheimer Grünen das „schwarz- bunte“ Bündnis mit einer Zweidrittelmehrheit abgesegnet hat. Die sechs „Dissidenten“ haben sich gegen dieses Votum der Mitglieder gestellt, was in jedem Falle Legitimationsprobleme mit sich bringt. Dies aber ficht Klaus-Peter Klingelschmitt in keinster Weise an, im Gegenteil: Er denunziert die drei koalitionstreuen Stadtverordneten als „Clan-Mitglieder“. Ich wage die Frage zu stellen, ob es nicht ein Stück Emanzipation bedeutet, wenn in grünen Familien Männer und Frauen sich gleichberechtigt in der Politik engagieren.
Für die „Kreisleitung“ steht das Votum der Parteibasis ganz oben in der Bewertung der Vorgänge in Rüsselsheim. Dem hätten sich auch die „alten Herren“, die „altgedienten Grünen“ (kpk) zu beugen. Dennoch – der Kreisvorstand wollte sich um den angeblich „schiefen Haussegen“ kümmern: Am Donnerstag, dem 6.1. 94 sollte ein Einigungsversuch des Kreisvorstandes mit beiden Fraktionierungen unternommen werden. Dies hätte Klaus-Peter Klingelschmitt erfahren können – wenn er recherchiert hätte... Dr. Gerhard Schneider,
Kreisvorstandssprecher
Bündnis 90/Die Grünen,
Kreisverband Groß-Gerau
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