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Scherf rechnet Milchmädchen

■ Verdi gegen Bürgermeister wegen Sonntagsöffnung

Als eine „Milchmädchenrechnung“ hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Vorschläge von Bürgermeister Henning Scherf (SPD) zur Sonntagsöffnung bezeichnet. „Die von ihm aufgestellte Gleichung ,Längere Öffnung – mehr Kunden – mehr Umsatz' geht nicht auf“, sagte der Bremer Verdi-Sekretär Richard Schmid. Scherf hatte angeregt, über eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten auf Sonntag „nachzudenken“. „Wer so argumentiert, hat keinen blassen Schimmer über die wirklichen Probleme im Einzelhandel“, meinte der Gewerkschafter, der Scherf außerdem vorwarf, sich mit seinem Vorstoß an die „Spitze der Arbeitsplatzvernichter“ zu setzen. Schmid: „Wer Sonntagsöffnungen das Wort redet, heizt den aggressiven Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel noch mehr an.“ Letztlich sei Scherfs Vorstoß nur ein „hilfloser Versuch“, den Space Park beleben zu wollen, damit er nicht zur Investitionsruine werde, betonte der Verdi-Mann. Schmid: „Wäre dieser Space Park wirklich eine Touristenattraktion, wären zusätzliche Öffnungszeiten gar nicht nötig“.

Indessen hat die Deputation für Arbeit gestern der Öffnung von Geschäften in begrenzten Stadtteilen an je fünf Samstagen und Sonntagen im laufenden Jahr zugestimmt.

ksc

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