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Scherf: Rüstungsmanager berät nur

■ Senator weist Rektor zurecht: Hochschule nicht von Krupp-Atlas abhängig

Was an der Hochschule Bremen geforscht und gelehrt wird, sollen auch in Zukunft die Hochschulgremien selbst, die zuständigen Bürgerschaftsabgeordneten und der Wissenschaftssenator bestimmen. Vorstandsmitglieder der Bremer Rüstungsschmiede Krupp-Atlas-Elektronik sollen sie dabei allenfalls beraten dürfen. Diese „Geschäftsverteilung“ bei der geplanten Neuorganisation der Hochschule Bremen hat Wissenschaftssentor Henning Scherf gestern offiziell verkündet.

Mit seiner Klarstellung trat Scherf dem Eindruck entgegen, „der Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst würde seine Kompetenzen direkt in die Vorstandsetage von Krupp-Atlas -Elektronik delegieren“ und benannte gleichzeitig den Schuldigen für diesen „ebenso falschen wie absurden Eindruck“ (Scherf): Hochschulrektor Roland Mönch.

Mönch hatte in der vergangenen Woche(vgl. taz vom 2.6.) für einige Aufregung unter StudentInnen und Hochschullehrern gesorgt, als ein vertrauliches Schreiben des Rektors öffentlich wurde, in dem Mönch behauptet hatte: „Fragen der Reinvestition und der Fächerstruktur“ habe der Senator „informell“ an ein „Placet“ des Krupp-Atlas -Vorstandsmitglied Professor F.K. Triebold gekoppelt. Schlußfolgerung der AStA: Damit regiert die Rüstungslobby direkt in die Hochschule hinein. In einem persönlichen Brief hat Scherf den Hochschulrektor jetzt aufgefordert, diesen Eindruck schleunigst zu korrigieren. Scherf dari wörtlich: „Es ist selbstverständlich, daß meine und die Entscheidungen der zuständigen Deputation nicht an ein Votum von Herrn Prof. Dr. Triebold, geschweige denn Krupp-Atlas-Elektronik, gebunden sein können.“

Allerdings: Gänzlich will Scherf bei der Anschaffung neuer Geräte und Labors nicht auf den fachkundigen Rat des „Praktikers“ Triebold verzichten. Wer Rüstungskonversion will, so Scherf's Logik, muß sich auch bei Leuten informieren, die die Probleme aus der Praxis kennen.

K.S.

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