Neue Filme aus Griechenland : Schatten der Vergangenheit und Schlaglichter auf die Provinz
Was sollte das zum Beispiel sein, deutsches Kino? Auf ewig Schwarzwaldmädel oder doch eher Fassbinder. Die Legende von Paul und Paula? Oder einigt man sich besser gleich auf den neuen Werner? Aber solche Etikettierungen braucht man vor allem für den Export. Wenn dann im Geschäft einfach kein Blockbuster zu vermelden ist, der mit seiner Strahlkraft auch noch etwas Streulicht auf die sonstige Produktion seines Herkunftslandes zu werfen vermag, ist es doch wieder sinnvoll, Filme unter der Nationalflagge zu sammeln. Um ihnen wenigstens etwas Aufmerksamkeit zu verschaffen. Im Arsenal sind das nun sieben neue Filme aus Griechenland, und interessant könnte dabei gerade sein, dass auf der kinematografischen Landkarte diese Region nicht mit einem Ausrufezeichen markiert ist. Mag so unaufgeregte Normalität verheißen, wobei in den Filmen das durchaus Handelsübliche verhandelt wird: unerfüllte Liebe in Stella Theodorakis’ Dreiecksdrama „Close, So Close“ (14. 6.) oder die Schatten der Vergangenheit mit der Militärdiktatur in „The Cistern“ von Christos Dimas (9. & 13. 6.). Zum Auftakt ist mit „Think It Over“ (6. & 12. 6.) von Katerina Evangelakou die Geschichte einer Frau zu sehen, die entgegen aller Erwartungen in der Provinz verhockte.