: Scharfe Kritik an Gewaltgutachten
Bonn (adn/dpa) — Die fünf wichtigsten Medienorganisationen der Bundesrepublik haben das Gewaltgutachten der Bunderegierung mit seinen Empfehlungen für die Presse als „in der Tendenz gefährlich“ eingestuft. Wie der Presserat, das Selbstkontrollorgan der Medien, in Bonn erklärte, sieht er in den Ratschlägen der Gutachter den „grundgesetzwidrigen Versuch, Einfluß auf die Inhalte der Berichterstattung zu nehmen, die Medien zu wahrheitswidriger Berichterstattung anzuhalten und sie für staatliche Ziele zu instrumentalisieren“. Die Trägerverbände des Presserates, die Bundesverbände der Zeitungs- und Zeitschriftenverbände sowie die DGB-Mediengewerkschaft und der Deutsche Journalisten-Verband schlossen sich dieser Erklärung an. Die Kritik richtete sich insbesondere gegen die Empfehlung, Nachrichten danach auszuwählen, ob sie positive und beruhigende Wirkung erzeugen und das Vertrauen in das Handeln der Verantwortlichen stärken. Das Gutachten, mit dem insbesondere politisch motivierte Gewalt untersucht werden sollte, war im Januar dieses Jahres vom Bundesinnenministerium der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen