: Schäuble will Lohnfortzahlung für Kranke einschränken
Bonn (ap) — Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Wolfgang Schäuble, hält an seinem Vorschlag fest, die Lohnfortzahlung für kranke Arbeitnehmer einzuschränken. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag in Bonn, angesichts der Urlaubsentwicklung in Deutschland könnte man darüber nachdenken, ob im Krankheitsfalle nicht eine Verrechnung mit Urlaubstagen erfolgen könne. Schäuble vermied den Begriff „Karenztag“, sagte aber, es könne sich um bezahlte oder unbezahlte Urlaubstage handeln. Eine solche Verrechnung stellt nach Schäubles Worten eine Form der Selbstbeteiligung dar, wie sie im Gesundheitssystem bereits praktiziert werde. Allerdings dürfe eine solche gesetzliche Regelung nicht von den Tarifparteien unterlaufen werden. Durch die Wiedereinführung von Karenztagen soll ein Ausgleich für die Erhöhung der Lohnkosten durch die geplante Pflegeversicherung geschaffen werden.
Schäuble und sein FDP-Kollege Hermann Otto Solms wollen am Abend zusammen mit Experten beider Fraktionen weiter über die Pflegeversicherung beraten. Schäuble sagte dazu, er wisse nicht, ob es bei diesem Treffen schon eine Lösung geben werde. Falls es zu einer Einigung komme, müßten ohnehin zunächst die Fraktionen darüber beraten. Insofern gebe es bei der Koalitionsrunde „keine besondere Dramatik“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen