: Schäbige Kürzungen
Betr.: „Noch weniger Geld für Kleider“, taz bremen vom 17.12.03
Die Mehrheit der Bevölkerung und ihre Kinder haben zum Heiligen Abend Weihnachtsgeschenke bekommen; den Bremer Sozialhilfeempfängern und ihren Kinder wurde pünktlich zum Fest das Bekleidungsgeld ein weiteres Mal gekürzt. Alle Argumente und Rechnungen, dass das Geld schon jetzt nicht ausreicht, um Schuhe, Socken, Jacken, Pullover, Oberhemden, Unterhosen, Unterhemden, Hosen, Nachthemden, Regenmäntel, Badeanzüge usw. zu kaufen, wurden den Politikern ausführlich vorgetragen – und sie wurden von Senat und Deputation nicht zur Kenntnis genommen und einfach vom Tisch gewischt.
So bleibt uns nur zu unterstreichen, dass der gewählte Zeitpunkt kurz vor Weihnachten typisch für die Schäbigkeit der ganzen Angelegenheit ist. In der gleichen Zeitungsausgabe konnte man lesen, dass die obersten Daimler-Chrysler-Manager sich ihre Bezüge im letzten Jahr um 131 Prozent erhöht haben. Laut unserem Grundgesetz leben wir in einem „sozialen Rechtsstaat“. Und wo leben wir in der Realität?
Margot Müller für die Solidarische Hilfe e.V., Bremen