: Schadensbilanz
Bei den schweren Ausschreitungen am 1. Mai in Kreuzberg wurden mehr als 400 Personen verletzt, 346 davon waren Polizeibeamte. Insgesamt 16 Personen wurden festgenommen, gegen fünf davon wurde Haftbefehl wegen schweren Landfriedensbruch und schweren Widerstands erlassen. Zwei Personen erhielten Haftverschonung. Die angerichteten Schäden gehen nach Angaben der Polizei in Millionenhöhe, nach Schätzung der Finanzverwaltung auf 1,5 Millionen Mark was dem Schaden vom 1. Mai 1987 entspräche. Es wurden 95 PKWs beschädigt - 30 davon brannten völlig aus - 12 Geschäfte geplündert, 18 Lebensmittelläden, 15 Sexshops und Spielsalons sowie zwei Tankstellen beschädigt. Außerdem wurden sechs Banken, neun Wohnungen, drei Büros, drei Lokale sowie 40 weitere Geschäfte demoliert. Von Steinen zertrümmert wurde auch ein auf dem Lausitzer Platz abgestellter ausgedienter BVG-Bus, in dem sich das „Mobile Museum“ der Geschichtswerkstatt mit einer antifaschistischen Ausstellung zum Thema Rechtsradikalismus und „Republikaner“ befand. Der Bus war später am Oranienplatz noch weiter zerstört worden.
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