: Saubere Hände
■ Durch ein 0:0 im Rückspiel (Hinspiel 3:1) gegen den AC Florenz holt Juventus Turin den UEFA-Cup
Berlin (taz) - „Landucci brauchte sich nicht die Handschuhe zu beschmutzen“, schrieb der 'Corriere della Sera‘ über den Torhüter des AC Florenz.
Ein Satz, der den Spielverlauf des UEFA-Cup-Finalrückspiels zwischen den Florentinern und Juventus Turin wahrlich treffend beschreibt. Nach dem 3:1 im Hinspiel machte Juventus von Anfang an hinten dicht. „Es war kein Durchkommen“, stellte Mittelfeldstar Roberto Baggio, der just in diesen Tagen zu Juventus Turin wechselt und zum letztenmal das lila Trikot der Toskaner trug, resigniert fest.
Die 30.000 Zuschauer im Stadion von Avellino, wo Florenz sein Heimspiel wegen einer Platzsperre austragen mußte, sahen ein schwaches, ziemlich rauhes Spiel, das aber längst nicht so brutal war wie der „Krieg auf dem Rasen“ (AC -Trainer Graziani), der sich zwei Wochen zuvor in Turin abgespielt hatte. Dennoch zückte Schiedsrichter Aaron Schmidhuber aus Ottobrunn, dem der 'Corriere‘ eine „beispielhafte Spielleitung“ attestierte, sechs gelbe Karten und eine rote. Runter vom Feld und ab in die Kabine mußte der Turiner Bruno in der 58.Minute, der trotz eindringlicher Ermahnung seinen Gegenspielern unablässig in die Gebeine trat.
Danach spielte nur noch Florenz, doch Juve-Torwart Stefano Tacconi, der einzige Spieler, der „eines Finales würdig war“ ('Corriere della Sera‘) machte auch die besten Chancen zunichte. Nach dem Gewinn des italienischen Pokals durfte sich der scheidende Trainer Dino Zoff, der in der nächsten Saison Lazio Rom betreuen wird, zum zweitenmal in drei Wochen auf den Rücken seiner Spieler durchs Stadion tragen lassen.
Über den Abschied von Juventus Turin, wo er 18 Jahre als Spieler und Trainer tätig war, konnte ihn aber auch das nicht hinwegtrösten: „Ich fühle mich wie das Opfer eines grausamen Schicksals.“
Matti
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