piwik no script img

■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Johnny Bago

Schon 1966 schufen gewiefte Produzenten mit „Renn, Buddy, renn“ eine parodistische Variante des Serienhits „Auf der Flucht“. „Johnny Bago“ ist ein später Nachkomme dieser beiden Dauerläufer. Gerade aus dem Gefängnis entlassen, wird er schon wieder eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat. Er flieht, verfolgt von der Polizei und seiner Exfrau, die zugleich seine Bewährungshelferin ist ... Die Serie entstand 1993 und war der Versuch, das einst so erfolgreiche Format als „comedy drama“ in Szene zu setzen, was dem Produzenten und Regisseur Robert Zemeckis im Kino zumeist gelang – siehe „Forrest Gump“ –, jedoch als TV-Serie nicht zu reüssieren vermochte: nach nur acht Episoden war Schluß.(RTL, 15.45 Uhr)

Flashback

Der junge FBI-Agent Buckner (Kiefer Sutherland) soll Huey Walker, eine Ikone des Untergrunds, ins Gefängnis überführen. Die Reise gestaltet sich sehr turbulent — Huey trickst seinen Bewacher aus, wird ihn indes so schnell nicht wieder los ... Der Fellini-Schüler Franco Amurri inszenierte „Flashback“ als liebevolle und anspielungsreiche Hommage an die 68er Rebellen mit einem munter aufspielenden Dennis Hopper in der Hauptrolle.(Sat.1, 20.00 Uhr/1.30 Uhr)

Music Planet: Queen

Die Videoclip-Produzenten Rudi Dolezal und Hannes Rossacher sind wahre Meister der Mehrfachverwertung und servieren uns ihr Archivmaterial in immer neuen Zusammenschnitten – unter dem Titel „Jam“ auf Viva, als „Pop Galerie“ oder auch „Music Planet“ im ZDF beziehungsweise auf arte. Ein sehr umwelt- weil ressourcenschonendes Verfahren. Über die gleichgeartete DoRo-Produktion „Das Queen-Phänomen“ schrieb der taz-Kritiker: „Eine Totenfeier im Namen des Geschäfts: widerlicher und ästhetischer Dünnsinn.“ (arte, 22.45 Uhr)

In The Soup

Mit einem dicken Drehbuch in der Hand fahndet der angehende Jungfilmer Adolpho (Steve Buscemi) nach einem Finanzier für sein Debütwerk. Endlich glaubt er, in dem Schlitzohr Joe (Seymour Cassel) den Richtigen gefunden zu haben. Doch Joe ist nur ein kleiner Gauner, der Adolpho für seine Beutezüge mißbraucht. Und wenn Jim Jarmusch in einer Gastrolle als Produzent auftritt, zwinkert die Kamera verschmitzt mit der Irisblende ... (MDR3, 16.10 Uhr)

Caveman

Typischer Fall von „typecasting“: Ringo Starr in der Titelrolle. (RTL 2, 16.25 Uhr)

Vorbei ist vorbei

Als Kommissar Klefisch löst Willy Millowitsch, der morgen 87 Jahre alt wird, seine Fälle vorwiegend im Sitzen — was ihn aber nicht hindert, sich immer wieder vor die Kamera schieben zu lassen. Nur mit kategorischem Quotenentzug dürfte der Mann aufs Altenteil zu zwingen sein.(ARD, 20.15 Uhr)

Chinatown

Egal, ob der Kultklassiker bei Sat.1 oder beim ZDF zur Ausstrahlung gelangte, immer fehlte jene Dialogpassage aus der Eröffnungssequenz, in der Jack Nicholson seinen Klienten anraunzt: „Ich sag' dir dein ungeschriebenes Gesetz, du dämlicher Hurensohn, du mußt reich sein, wenn du jemanden umbringst, nur dann straft dich keiner. Meinst du, du hast die Kohle dazu? Meinst du, du gehörst zu denen?“ Eine These, die im weiteren Verlauf der Geschichte bekanntlich auf das triftigste belegt wird.(ZDF, 22.30 Uhr)

Poesie zur Nacht

Das Dritte hat sich auf seinen öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag besonnen und läßt fürderhin prominente Mitbürger ihre Lieblingsgedichte rezitieren. Die erste Runde übernimmt Landesfürst Henning Voscherau.(Nord3, 23.45 Uhr) Harald Keller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen