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Sammlers Freud und Sammlers Leid

Obwohl die Verkaufsliste des Auflösungskommandos der ehemaligen Grenztruppen der DDR inzwischen an die 70 Positionen umfaßt und ständig neue Kunden hinzukommen, verkauft sich das Monstrum Mauer verdammt schleppend. Die Öffentlichkeit weiß eben noch zu wenig vom Glück, authentische Stahlbetonplatten ordern zu können. Das Abbaukommando hat vorangig Interesse an gewerblichen Großabnehmern, die en gros einkaufen, den Grenzzaun sozusagen in Kilometerware mitnehmen. Denn allein in den Grenzkreisen Haldensleben und Oschersleben harren noch 45.000 Meter eiserner Vorhang darauf, abgeschraubt zu werden. Das ergibt dann so ungefähr rund 50.000 verzinkte Metallplatten, die zu zehn bis 100 Mark verkauft werden könnten. Besonders authentisch sind bemalte Stücke, für die der Sammler an die 20.000 D-Mark berappen müßte, die Dinger wiegen knapp drei Tonnen, sind drei Meter hoch, rund einen Meter breit und haben einen meterbreiten Fuß. Für die Datsche gibt's auch Ersatzteile, so Fahrspurplatten, von denen fast 100.000 in diesem Grenzabschnitt ganz unmotiviert herumliegen: Kostenpunkt 160 Mark das Stück. Und die Krönung, vielleicht als Lampenhalter umzubauen: die farbige Grenzsäule mit Emblem. Der Preis: 600 DM. Die Verkäufer, die im Auftrag der Bundeswehr handeln, finden das o.k..

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