: Sag mir, wo die Blumen sind
Zwei Frauen suchen sich selbst und ihre Männer
Thomas Brasch, der 2001 verstorbene Autor und Filmemacher, äußerte sich zu Krieg und Wirklichkeit: „Ich glaube, dass in dieser, von den Zeitungen als Frieden apostrophierten Gegenwart meine Wahrheit die eines Krieges ist. Er findet nur anders statt.“ In seinem Stück „Frauen.Krieg.Lustspiel“ lässt er zwei Frauen an ihrem eigenen Körper erleben, was Krieg bedeuten kann. Ausgangspunkt ist ein Schachfeld. Aus Spiel wird aber Ernst und das Schachfeld zum Schlachtfeld. Klara und Rosa begeben sich auf die Suche nach dem Mann der einen, gefallen in Verdun. Sie durchwandern dabei Orte des Krieges: das Lazarett, das Feldbordell und das Schlachtfeld. Was im Stück sich nun auf das Spiel bezieht und was auf die Wirklichkeit, bleibt unklar. Viel wichtiger sind ohnehin die beiden Frauen und ihre Dialoge, voll von kritischen Bemerkungen und Eifersucht. Verwirrtheit, Identitätssuche, Wahrheit und Geschichtsschreibung – die tragenden Elemente des Stücks unterstreicht Susanne Husemann in ihrer Inszenierung mit gleich fünf Klaras.