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Sachsen-Anhalts Hauptstadtstreit

■ Die ungleichen Referenzen dreier Anwärter

Berlin (taz) - Der Streit um die Hauptstadt von Sachsen -Anhalt wird zwischen drei Konkurrenten mit allen Mitteln ausgetragen. Die Fronten zwischen den drei Rivalen Dessau, Halle und Magdeburg sind verhärteter denn je. Obskure Scheingefechte und fiktive Armeen von Argumenten führen Halle und Magdeburg ins Feld. Dessau, beinahe exotischer Dritter im Duell der Großen, hält sich bedeckt zurück.

Halle, als größte Stadt im Land und viertgrößte in der Noch -DDR, beruft sich mit Vehemenz auf die „eindeutige“ Rechtslage, da rein formaljuristisch betrachtet immer noch Landeshauptstadt. Die Existenz des Landes Sachsen-Anhalt wurde nie aufgehoben. Magdeburg hält dem entgegen, daß die sowjetische Besatzungsmacht schändlicherweise dem „roten“ Halle den Vorzug vorm eher als sozialdemokratisch verschrieenen Magdeburg gegeben hatte. Für die Magdeburger ist die eindeutig zu ihren Ungunsten auslegbare rechtliche Situation ein klares Argument für den Anwärter auf die Hauptstadt. Zur Hauptstadtfrage wird es - auch aus Kostengründen - keine landesweite Volksbefragung geben, so bleibt anzunehmen.SEITE 6

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