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Sachs zu guter Letzt

Trotz anderslautender Vereinbarung: Siemens zerstückelt Autozulieferer Mannesmann Atecs. Käufer ist die ZF AG

BERLIN taz ■ Die Mitarbeiter des Autozulieferers Mannesmann Sachs können aufatmen: Der Siemens-Konzern hat das Unternehmen an die ZF Friedrichshafen AG verkauft. Als Kaufpreis kursiert die stolze Summe von bis zu 3 Milliarden Mark, die aber die Beteiligten nicht bestätigen wollen. Die Mitarbeiterzahl des Autozulieferers aus Friedrichshafen steigt um 18.000 auf 55.000, der Umsatz von derzeit 13 Milliarden auf 17,2 Milliarden Mark - was die ZFAG zum drittgrößten Autozulieferer Deutschlands macht.

Werner Kleinhenz, der Gesamtbetriebsratvorsitzende von Mannesmann Sachs, freut sich: „Bei der ZF Friedrichshafen AG kommen wir gut unter.“ Zwischen altem Betriebsrat und neuem Vorstand hat es bereits erste, „durchweg positive“ Gespräche gegeben, wie Kleinhenz urteilt. Friede, Freude, Eierkuchen also? Zwar glaubt auch IG-Metall Sekretär Rainer Schmidt, dass „Sachs besser nach Friedrichshafen passt“. Allerdings wirft er Siemens „Wortbruch“ vor: „Sachs gehörte zur Atecs-Gruppe, für die ein zwischen Siemens, IG-Metall und Betriebsrat ausgehandelter Bestandsschutz gilt.“ Inhalt des Abkommens: keine betriebsbedingten Kündigungen, keine Zerstückelung bis 2003. Diese Schonfrist hat Siemens kontinuierlich ignoriert. Zwar gab es keine Kündigungen, dafür ist von der Atecs-Gruppe nichts mehr übrig. Unternehmensteile verleibten sich die Atecs-Käufer Siemens und Bosch selbst ein, den für sie uninteressanten Rest boten sie feil.

Siemens-Sprecherin Sabine Metzner erklärte gegenüber der taz: „Ziel war es, die einzelnen Bereiche von Atecs bestmöglich aufzustellen.“ Wortbruch möchte sie sich nicht vorwerfen lassen. „Die Atecs-Holding besteht immer noch.“ Sachs-Betriebsrat Kleinhenz möchte sich zu alledem gar nicht äußern: „Das wäre nicht im Interesse des Unternehmens.“ CONSTANTIN VOGT

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