■ Flüchtlinge: Sache des UNHCR
Frankfurt (taz) – Die zwangsweise Zurückschickung bosnischer Flüchtlinge in ihre Heimat gefährde den Friedensprozeß, erklärte Arne Piel Christensen vom Dänischen Flüchtlingsrat gestern in Frankfurt. Der Europäische Flüchtingsrat (ECRE) und der Internationalen Rat von Nichtregierungsorganisationen (ICVA) kritisierten vor der Presse gemeinsam das Vorhaben der Innenminister, bald mit der zwangsweisen Rückführung von Flüchtlingen zu beginnen. Die Planung liege seit dem Friedensabkommen von Dayton in der Hand des UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), betonte Herbert Leuniger von Pro Asyl. In der Diskussion werde aber der Eindruck erweckt, als hätten die Deutschen dabei die führende Rolle. Christoph Hein vom Italienischen Flüchtlingsrat forderte eine Beteiligung der Organisationen in Bosnien. Als verfehlt bezeichnete Hein die Schaffung finanzieller Anreize zur Rückkehr für Einzelpersonen. Dadurch würden nur die Spannungen verschärft.
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