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SPD hinter Oskar

■ Vogel und Engholm wollen ihn auch bei gesamtdeutscher Wahl / Klimmt hält Votum zu Staatsvertrag offen

Frankfurt (ap) - Führende West-SPD-Politiker waren am Pfingstwochenende bemüht, die Irritationen über die Haltung der Partei zum Staatsvertrag mit der DDR zu bereinigen und die Reihen wieder fester hinter dem Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine zu schließen. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende Vogel plädierte dafür, Lafontaine auch zum Kanzlerkandidaten bei gesamtdeutschen Wahlen zu küren. Auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm und Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau wandten sich entschieden gegen ein Auswechseln des Spitzenkandidaten. Lafontaines Wahlkampfleiter Reinhard Klimmt betonte, daß der saarländische Ministerpräsident „bisher keinen Grund sieht, von seiner Bereitschaft zur Kandidatur abzurücken“. Klimmt schränkte allerdings ein: „Aber es ist natürlich so, daß es im innerparteilichen Umgang miteinander auch Grenzen gibt.“ Über die Zustimmung der SPD zu dem Vertrag sei noch nicht entschieden.

Nach Angaben der stellvertretenden Parteisprecherin Dagmar Wiebusch will die SPD nach einem Konzept Lafontaines in den nächsten Wochen eine „Offensive für ein modernes Deutschland“ starten. „Ihr Ziel ist, die soziale Marktwirtschaft zur ökologisch-sozialen Marktwirtschaft weiterzuentwickeln“, erklärte Frau Wiebusch am Sonntag in Bonn. Die Gedanken dazu seien in der von dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden geführten Arbeitsgruppe „Fortschritt 90“ entwickelt worden. Die Zukunftsaufgabe der 90er Jahre sei die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Bundesregierung ist nach Ansicht der SPD dieser Aufgabe nicht gewachsen, weil sich ihre Umweltpolitik auf das Kurieren der Symptome beschränke. Die SPD wolle dagegen das Übel bei der Wurzel packen und ernst machen mit dem ökologischen Umbau der Industriegesellschaft.

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