: SPD-Nord hört die Nachtflieger rauschen
■ Sozialdemokraten befürchten, daß die Wirtschaftsbehörde das Nachtflugverbot lockert
Die Wirtschaftsbehörde dementiert. Der Hamburger Lärmschutzbeauftragte Heinz Tunn weiß zwar, daß es „erheblichen Druck der Luftfahrtgesellschaften“ gibt, kann sich aber nicht vorstellen, daß „die sich durchsetzen können“. Die SPD im Bezirk Nord dagegen hört die Nacht-Flieger schon näherkommen und vermutet, daß „die Nachtflugbeschränkungen am Hamburger Flughafen während der Sommerzeit gelockert werden sollen“.
Nach ihren gestern veröffentlichten Informationen sind die dem auf äußerste Unternehmerfreundlichkeit bedachten Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus (Statt Partei) unterstellten Luftfahrtbehörden drauf und dran, den Forderungen der Airlines nachzugeben. Vor allem die Düsseldorfer Charter-Gesellschaft LTU bemühe sich, publizistisch heftig unterstützt vom Springer Verlag, das Start- und Landeverbot zumindest in der Sommersaison zu lockern.
Grund: die Charter-Flugunternehmen versuchen derzeit, die Umlauffrequenzen ihrer Maschinen zu erhöhen. Dies kann nur gelingen, wenn die Start- und Landezeiten auf den bundesdeutschen Flughäfen ausgeweitet werden. Zur Zeit müssen die Maschinen in Fuhlsbüttel spätestens um Mitternacht am Boden sein.
Rittershaus-Sprecher Wolfgang Becker versicherte dagegen gestern der taz, daß „in unserem Haus niemand am Nachtflugverbot rumfummeln will“. Womit klar sein dürfte, daß aus der vom Lärmschutzbeauftragten erst in der vergangenen Woche geforderten Verschärfung des Nachtflugverbots nichts wird. uex
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen