: SERBISCHER PROTEST
In ganz Serbien haben am Freitagmittag Kundgebungen zur Unterstützung bedrängter Serben im Kosovo begonnen. Zu den Demonstrationen hatte die serbische Regierung aufgerufen. In allen orthodoxen Kirchen läuteten die Glocken. Rundfunk- und Fernsehenanstalten unterbrachen mittags ihre Programme für drei Minuten. In Belgrad zogen mehrere zehntausend Demonstranten zur orthodoxen Kathedrale Heiliger Sava. Dort sollte ein Gottesdienst für die Opfer der Gewalt im Kosovo stattfinden. Allgemein herrscht die Ansicht, allein Serben seien Opfer von Gewalt und allein Albaner seien Täter. Nebojsa Cović, Kosovo-Koordinator der serbischen Regierung, sagte, wenn die Friedenstruppe KFOR die serbische Bevölkerung im Kosovo nicht schütze, müssten das die serbischen Streitkräfte tun. Wenn die Existenz des eigenen Volkes bedroht sei, könne man keine Rücksicht auf internationale Abkommen nehmen.