■ COUCHPOTATO'S CHIPS & TIPS VON HARALD KELLER: SAMSTAG
Fred Feuerstein lebt gefährlich
In den USA, wo sie seit 1960 regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen sind, und in weiteren 80 Ländern der Erde gehören The Flintstones zu den Superstars unter den Zeichentrickfiguren. Hierzulande kennt man sie als Familie Feuerstein. Bemerkenswert an der TV-Serie aus den Hanna- Barbera-Studios sind ihre satirischen und parodistischen Elemente. Die Vorbilder der schönen Köchin Lollobrickida, des Staranwalts Perra Masonry und Ed Sullystones waren zumindest für das US-Publikum leicht zu identifizieren. Keinerlei Verständnisprobleme dürften die Anspielungen auf James Bond und Kollegen bereiten, wenn Vater Fred in diesem 85-Minuten-Film (Originaltitel The Man Called Flintstone) aufgrund einer Verwechslung als Geheimagent Steini Schlag auf Gangsterjagd geht.
(ZDF, 13.30 Uhr)
Stirb langsam
Als comicartiger Superheld, dem in verfahrenen Situationen verläßlich Fortuna zu Hilfe eilt, gleicht John McClane, Hauptfigur der beiden Stirb langsam-Filme, dem britischen Superagenten James Bond. Aber McClane ist ein Cop mit Familiensinn, weswegen die Bond-typischen Frivolitäten entfallen, und auch der Snobismus eines britischen Gentleman liegt dem verheirateten Draufgänger fern, kurz: McClane ist so etwas wie die hemdsärmelige US-Ausgabe des feinsinnigen Agenten Ihrer Majestät. Perfekte Actionszenen, ein gallig-selbstironischer Humor und der anbetungswürdige Alan Rickman in der Rolle des Anführers einer Terroristengruppe heben diesen Film weit über den Durchschnitt.
(Pro 7, 22.00 Uhr)
Cocktail
Mit Geboren am 4. Juli hat Tom Cruise ja allerhand wettgemacht, darunter auch diese Teenagerschmonzette, in welcher er als Barkeeper in der Yuppieszene Karriere zu machen sucht, dabei mit dem auch schon in besseren Filmen zu sehen gewesenen Bryan Brown aneinandergerät und mit der als Komödiantin sonst nicht unüblen Elisabeth Shue anbändelt. Ein Film, den man sich sparen könnte, wären da nicht diese mitreißenden Shaker-Choreographien.
(ARD, 22.25 Uhr)
Rocklife
Der Auftritt von Southside Johnny and the Ashbury Jukes in einer der Rockpalast-Nächte hatte schon Sonderklasse. Die Kölner Rock-Redakteure erneuerten die alte Freundschaft und baten Southside Johnny erneut vor ihre Kameras. Mal schauen, was der alte Springsteen- Kumpel noch drauf hat.
(West 3, 23.45 Uhr)
Bell mir das Lied vom Tod
Der deutsche Titel des Horrorfilms ist mal wieder was fürs Sammelalbum, der Inhalt klingt interessant. Ein Bullterrier namens Baxter berichtet über seinen Lebensweg, den zahlreiche Leichen pflastern. Baxters Frauchen mußte dran glauben, weil die alte Dame kaum noch ihr trautes Heim verließ, während sich ihr Kläffer von einem jungen Ehepaar aus der Nachbarschaft angezogen fühlte. Dort landet das Tier denn auch, gerät aber ins Abseits, als die Eheleute Nachwuchs erwarten. Der von Liebesentzug bedrohte Baxter sinniert über einen erneuten Anschlag. Als Opfer hat er sich das Neugeborene ausgesucht...
(ZDF, 0.30 Uhr)
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