piwik no script img

S O C K E N S C H U S S Wer holt den Kohl vom Eis?

■ Eiswette zum 161sten Male frauenlos

700 Ehefrauen werden aufgeatmet haben - sie brauchen auch diesmal nicht mit. Müssen nicht in honoriger Gesellschaft gute Manieren zum schlechten Spiel zeigen, müssen sich nicht am obligatorischen Braunen Kohl den Magen strapazieren und im Wettkampf gegen Blutalkoholwerte und den 1988 Ruppertsberger Reiterpfad, die auserwählte Gewürztraminer Auslese, bestehen. Die frohe Botschaft verkündete gestern Peter Kloess, Präsident der „Eiswette von 1829“: „Von der Quotenregelung nehmen wir weiten Abstand, mit Frau Weser haben wir genug zu tun.“

Daß die Bremer Herren auch dieses Reservat geschützter Männlichkeit über die Klippen allgegenwärtiger Quotierungswünsche gerettet haben, war nicht die einzige Freude, die sie gestern vermelden konnten. Nach langen Jahren ist es ihnen nun wieder gelungen, einen Gast für die „Deutschland- und Bremenrede“ vor den Eisgenossen zu gewinnen, der bei der entscheidenden Frage „steiht oder geiht“ sie, mit Bestimmtheit darauf wettet, daß die Weser zufriert. Helmut Kohl heißt der Gast und ihm zur Seite wird Norbert Blüm den Part der „Gästerede“ übernehmen. Ein munterer Herrenabend in der Glocke ist garantiert.

Andreas Hoetzel

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen