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Ruhiges Hinterland ade

■ Ehemalige DDR-Spione treten Flucht nach Osten an

Hamburg (dpa/adn/taz) - Für Hamburgs CDU ist der jetzige Spionagefall nicht der erste. Bereits 1954 setzte sich der Hamburger Bundestagsabgeordnete und Mitbegründer der Jungen Union in der Hansestadt, Karl-Fritz Schmidt-Wittmack, mit seiner Familie in die DDR ab.

Ansonsten war die parlamentarische Agententätigkeit für die DDR bisher gerecht zwischen CDU/CSU und SPD verteilt. Von vier bisher nachgewiesenen Fällen - der letzte 1979 betrafen zwei die Christdemokraten, zwei fielen auf die Sozialdemokraten.

Konnten diese Spione noch darauf hoffen, vor ihrer Entdeckung zu fliehen oder zumindest nach kurzer Haft ausgetauscht zu werden, so hat die Vereinigung sie jetzt um das „ruhige Hinterland“ gebracht. Top-Agent Hans-Joachim Tiedge, der die unappetitliche Aufgabe hatte, den bundesdeutschen Verfassungsschutz für Pankow auszuspähen, soll sich seiner drohenden Verhaftung nach dem 3. Oktober bereits durch eine Flucht in die Sowjetunion entzogen haben.

Nach Darstellung von 'Bild‘ bereiten sich außerdem etwa 50 ehemalige Führungsoffiere des Staatssicherheitsdienstes auf eine Umsiedlung nach Moskau vor. Die Sowjetunion wolle diesen Spitzenkräften, die auch für den KGB gearbeitet hätten, politisches Asyl gewähren, berichtet 'Bild‘.

Für einen 49jährigen Amtsinspektor im Auswärtigen Amt kommt diese Nachricht allerdings zu spät. Die Bundesanwaltschaft gab gestern die Verhaftung des Mannes bekannt, der seit 1968 Wissenswertes aus Daressalam, Accra, Stockholm, Wien und zuletzt Brüssel nach Ost-Berlin berichtet haben soll.

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