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Ruhe auf dem Rad

Wundern Sie sich nicht: Dieser Tage könnten Ihnen in ländlichem Gefilde radelnde Pilger begegnen

Der Weg zur inneren Einkehr ist auch auf dem Rad nicht leicht: Temperaturen über 35 Grad Celsius, Gewitterschauer und Erschöpfung.

Ein Härtetest für Leib und Seele. Doch der Lohn ist groß, sagt Helge Deutgen: „Ich bin eins mit der Natur, mit meinem Schöpfer, besinne mich auf mich selbst.“

Er gehört zu einer etwa 40-köpfigen Gruppe, die auf Einladung der Männerarbeit in der hannoverschen Landeskirche erstmals auf dem Fahrrad durch den Elbe-Weser-Raum bis Hermannsburg in der Lüneburger Heide pilgert.

Die Rundstrecke führt von Hermannsburg oft über alte Missionswege in der Nähe von Bremen durch Horstedt, Reith und Tostedt zurück zum Ausgangspunkt.

Mehr als 300 Kilometer legt die Gruppe unter dem Pilgersymbol der Jakobsmuschel auf ihrer Route zum Missionsfest in der Heide an diesem Wochenende zurück. „Für mich kommt es darauf an, dass ich mich auf den Weg mache und auf lieb gewordene Gewohnheiten wie Alkohol oder Zigaretten verzichte“, beschreibt Deutgen seine Motivation.

„Pilgern beginnt mit dem Abschied“, sagt Kirchenvorsteher Jochen Corleis aus Bötersen. Er hat zusammen mit dem ehemaligen Hermannsburger Pastor Heinrich Bammann die fünftägige Tour federführend organisiert. Eingeladen waren ausdrücklich auch Frauen.

„Wer sich nicht verabschieden kann aus seiner gewohnten Umgebung, aus der Routine seiner fest eingefahrenen Lebens- und Denkgewohnheiten, wer alles Gewohnte nur festhalten will, der kann nicht pilgern“, betont Corleis.

Ihr bewusst einfaches Quartier beziehen die Frauen und Männer zwischen 29 und 77 Jahen meist in Gemeindehäusern. Und hoffen, bei ihrer Rückkehr nach der Pilgertour durch Wiesen, Kornfelder und Wälder nicht gleich wieder in den alten Trott zu verfallen. epd

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