: Rotgelbgrüne Zukunft
Trendsetter Bremen: Wenn die Hamburgwahl das war, wozu sie stilisiert worden ist, dann können wir uns in unserer kleinen Stadt entspannt zurücklehnen. Die Hamburger „Testwahl für das Superwahljahr 1994“ — ein müder Abklatsch dessen, was Bremen schon erlebt hat: Die beiden großen Parteien auf dem absteigenden Ast und das große Zittern vor den kleinen, denen man so gerne wie falsch nachsagt, sie sammelten ausschließlich „ProtestwählerInnen“ hinter sich. Kennen wir schon.
In Hamburg mag es noch gerade mal für rot/grün ohne braun im Parlament gereicht haben, doch die Trends sind klar. Erstens: Schon heute können wir uns auf eine starke rechte Kraft einstellen. Und zweitens: Was bei den drei Ampel-Fraktionsvorsitzenden kaum eine Rolle gespielt hat, das ist eine der zentralen Hamburger Botschaften. Zweierkoalitionen werden Seltenheitswert bekommen. CDU und SPD können höchstens die Große Verliererkoalition eingehen, aber nur, um am Ende noch tiefer abzusacken. Und wenn noch so viele die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: So lange die CDU so ist, wie sie ist, ist die Ampel die Koalition der Zukunft. Bremen sollte sich freuen, wir haben schon mal üben dürfen. Jochen Grabler
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