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„Roter Bengel“ ist tot

■ Wenige Stunden vor dem Tod warnte der italienische Kommunistenführer Pajetta vor Parteispaltung

Rom (afp) — Der italienische Kommunistenführer Gian Carlo Pajetta ist im Alter von 79 Jahren in Rom an Herzversagen gestorben. Alle Parteien würdigten den langjährigen Parlamentsabgeordneten, dessen Leichnam den ganzen Freitag über am Sitz der KPI aufgebahrt sein sollte. Wegen seines antifaschistischen Engagements in jungen Jahren war Pajetta unter dem Namen der „rote Bengel“ bekannt. Noch wenige Stunden vor seinem Tod protestierte er vehement gegen eine Reform der KPI. Vor allem die Streichung des Wortes „Kommunistisch“ aus dem Parteinamen wollte er verhindern.

1911 in Turin geboren, trat er mit 14 in die kommunistische Jugend ein. Wegen antifaschistischer Aktivitäten wanderte er schon als Jugendlicher immer wieder ins Gefängnis. Mit 20 ging er 1931 unter dem Decknamen „Nullo“ in Paris in den Untergrund und wurde 1933 von einem Sondergericht zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg übernahm er 1945 die Leitung der Mailänder Ausgabe des KP-Organs 'L'Unita‘. Ein Jahr später wurde Pajetta ins Parlament gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Für die Gegenwart hatte Pajetta nicht viel übrig: es sei die schlimmste Zeit seines politischen Lebens. Er warnte vor der „Tragödie“ einer Spaltung der Partei. Wenn es dazu kommen sollte, würde er bedauern, noch am Leben zu sein, sagte Pajetta wenige Stunden vor seinem Tod.

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