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KommentarRot-Grün ist normal

■ Hessens WählerInnen bleiben gelassen

Rot-Grün ist möglich. Dieses Ergebnis der gestrigen Hessen-Wahl war zwar eigentlich auch schon im vergangenen Jahr in Niedersachsen zu konstatieren. Da allerdings war Rot-Grün sogar so erfolgreich, daß die WählerInnen-Zustimmung den Grünen Zuwächse, der SPD aber die absolute Mehrheit zurückbrachte.

In Hessen, dem einzigen Bundesland, das inzwischen sogar schon auf über fünf Jahre rot-grüner Koalition zurückblickt, ist dieses Bündnis offenbar rundum akzeptiert. Eine Tatsache, die Bremens WahlkämpferInnen in CDU, FDP und Rebers „Arbeit für Bremen“-Truppe nachdenklich machen sollte. Nur mit dem Schüren der Angst vor dem Schreckgespenst Rot-Grün läßt sich kein Blumentopf mehr gewinnen.

Thematisch hatten der Hessen-Wahlkampf ebenso wie die vier Jahre zuvor wenig Konfliktstoff zu bieten. Große Reformenprojekte waren mit der Ein-Stimmen-Mehrheit im Wiesbadener Landtag sowieso nicht zu machen. Und für Hessens Wirtschaft – mit Ausnahme der Hanauer Atomschiede – gab es Business as Usual, also kein Grund zur Aufregung. Ein paar Kröten, die die Grünen aus Koalitionsraison schlucken mußten, sind ihnen nicht im Hals steckengeblieben. Und noch nichtmal der Abgang von Joschka Fischer aus der Landespolitik hat den Ökos geschadet. Hessen zeigt: Rot-grün ist möglich und inzwischen auch völlig normal. Dirk Asendorpf

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