: Rossi träumt weiter
Nur Silber für die favorisierten Deutschen im EM-Finale
COURMAYEUR dpa/taz ■ Das Drehbuch war perfekt, das Happy End programmiert, nur die Hauptdarsteller versauten ihren Auftritt: Die deutschen Tischtennisspieler verloren auch das fünfte Finale im Teamwettbewerb einer Europameisterschaft und Jörg Roßkopf, gealtertes Aushängeschild, übernahm beim 1:3 gegen Weißrussland die Rolle des tragischen Helden.
Anstatt das Endspiel im italienischen Courmayeur mit dem fest eingeplanten Sieg gegen den Abwehrspezialisten Jewgeni Schetinin zu eröffnen, verlor Roßkopf mit viel Pech in fünf Sätzen. Schetinin, ein gefürchteter Materialspieler mit langen Noppen auf der Rückhand, produzierte dabei ein halbes Dutzend Kantenbälle und Netzroller. Als anschließend auch noch der Weltranglistenerste Timo Boll gegen einen ungewohnt aggressiv aufspielenden Weltranglisten-Sechsten Wladimir Samsonow sang- und klanglos unterging, war die Partie gelaufen.
Der mittlerweile 33-jährige Roßkopf, nach einer 13-monatigen Verletzungspause noch nicht der Alte, hatte seine Titelsammlung mit dem längst fälligen Mannschaftsgold komplettieren wollen. „Es tut mir vor allem für Rossi leid“, fasste DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb die Stimmung zusammen.