: Ronin
Im feudalen Japan verlangte der Ehrenkodex von den ritterlichen Samurai, daß sie im Ernstfall ihr Leben für das ihres Herrn opferten. Samurai, deren Herr getötet wurde, während sie selbst überlebten, waren folglich entehrt und mußten als Söldner oder Banditen durchs Land ziehen – diese Männer nannte man Ronin.
In einem Lagerhaus in Paris trifft sich eine Gruppe von neuzeitlichen Ronin (darunter Robert DeNiro und Jean Reno), allesamt ehemalige Geheimagenten aus verschiedenen Ländern mit mehr oder weniger schmutzigen Händen und dunklen Punkten in ihrer Vergangenheit. Experten im Umgang mit Waffen, Autos und Überwachungstechnologie, altgediente Kämpfer des kalten Krieges und Geheimnisträger, die mit ihrem Wissen noch heute Regierungen stürzen könnten. Eine mysteriöse schöne Irin hat die fünf Männer, die sich zuvor noch nie gesehen haben, zusammengerufen, für einen geheimen Auftraggeber sollen sie in Südfrankreich gewaltsam einen Aluminiumkoffer mit brisantem Inhalt beschaffen, an dem auch die Russen und die IRA interessiert sind. Nach der Aktion sollen sie ihr Geld kassieren und sich wieder trennen. Die Sache wird nicht einfach werden, mit Toten auf beiden Seiten muß man rechnen – doch dann wird alles noch viel blutiger als vermutet. Denn einer der fünf entpuppt sich als Verräter.
Altmeister John Frankenheimer (“French Connection II“) zieht sämtliche Register seines Könnens und spielt geschickt mit Versatzstücken des Thriller- Genres. Der von Robert Fraisse schön schmutzig fotografierte Film sieht aus wie einer dieser Kalter-Krieg-Reißer der siebziger Jahre. Tiefergehende Charakterzeichnungen fehlen ebenso wie Heldenkult und High-Tech-Plunder (Markenzeichen der 90er-Jahre-Thriller).
Alhambra Too, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Potsdamer Platz (auch OmU), CineStar Hellersdorf, Filmbühne Wien, Gropius Passagen, Kinowelt Friedrichshain, Kinowelt Spreehöfe, Kosmos, Rollberg, Royal Palast, Titania Palast, Zoo Palast
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