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Rock statt HipHop

■ Betreiber des Schlachthofes konnte Miete nicht mehr zahlen

Der Betreibergesellschaft des Kulturzentrums Schlachthof an der Sternstraße ist vor die Tür gesetzt worden. Der Vermieter, die Stadterneuerungsgesellschaft STEG, hat wegen ausbleibender Mietzahlungen die Räumung verfügt und verhandelt jetzt mit neuen Betreibern, die den Schlachthof im Herbst übernehmen könnten. Bis dahin wird es wohl keine Kultur im Schlachthof mehr geben.

„Wir haben mehr als ein Jahr auf die alte Geschäftsführung eingeredet, irgendwann muss man auch mal handeln“, erläutert STEG-Sprecher Rüdiger Dohrendorf den Rauswurf der Betreibergesellschaft. Die Miete, die der Geschäftsführer der Gesellschaft, Rahman Nadjafi, mit 23.000 Mark pro Monat angibt, sei angemessen gewesen, schließlich werde am Schlachthof eine „Brücke zwischen Kultur und Kommerz“ geschlagen: „Es kann mir keiner erzählen, dass dort kein Umsatz gemacht wurde – so voll, wie es da gerade am Wochenende immer war.“

Nadjafi zeigt sich enttäuscht vom Vorgehen der STEG. Er wirft dem Vermieter vor, nicht ernsthaft auf finanzielle und konzeptionelle Rettungsversuche reagiert zu haben. Tatsächlich ist das Geldargument nicht das einzige, mit dem die STEG ihr Vorgehen begründet. Sie bezieht sich auch auf Anwohner-Beschwerden in Bezug auf laute HipHop-Disco-Musik – die Musikanlage sei überlaut ausgesteuert gewesen – und das Publikum im Schlachthof. „Es wurden eben auch viele angezogen, die nicht aus St. Pauli kamen“, sagt Dohrendorf: „Da war ein Riesen-Theater im Viertel.“

Der Schlachthof war vor allem am Wochenende Anlaufpunkt für HipHop-Fans, und genau das dürfte sich mit einem neuen Betreiber ändern. Dohrendorf nennt keine Namen und sagt nur: „Das sind Profis.“ Es soll sich jedoch nach taz-Informationen um eine Gruppe handeln, die in St. Pauli bereits das Dock's und die Große Freiheit betreiben – klassische Rock-Discos mit einem ebenso klassischen gesetzteren Rock-Publikum. aha

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