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Robert Gates neuer Chef des CIA

Washington (dpa) — Robert Gates, Sowjetexperte und stellvertretender Chef des amerikanischen Geheimdienstes, hat es im zweiten Anlauf geschafft, Direktor des CIA zu werden. Der Senat bestätigte am Dienstag den 47jährigen Vertrauten von US-Präsident George Bush mit 64 zu 31 Stimmen. 1987 hatte Gates für die Nachfolge des verstorbenen CIA- Direktors William Casey kandidiert, sich dann aber wegen der noch frischen Iran-Contra-Affäre aus dem Rennen genommen. Er leitete den Geheimdienst als amtierender Direktor, bis Bush ihn 1989 zum stellvertretenden Sicherheitsberater des Weißen Hauses berief. Sein Wissen um Einzelheiten und Hintergründe der Iran-Contra-Affäre und Fragen nach seiner Objektivität hatten im Mittelpunkt der parlamentarischen Befragung gestanden. Es gab Verdächtigungen, daß Gates in den frühen 80er Jahren den CIA die wirtschaftliche und militärische Macht und Kraft der UdSSR übertrieben darstellen ließ, um dem damals betont kommunistenfeindlichen Weißen Haus zu gefallen. An der fachlichen Qualifikation des Historikers Gates, der mit einer Arbeit über die russisch-chinesischen Beziehungen promoviert hat, gibt es keinen Zweifel. Er war 1966 zunächst als Sowjetexperte in die Dienste des CIA getreten und dort schnell in die Führungsspitze aufgestiegen.

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