■ Soundcheck: Robbie Williams
Gehört: Robbie Williams. Keine Zeit für Ausflüchte. Robbie Williams wußte, daß er auf seiner ersten Solo-Tour dem Kreischen der Kinder nicht entkommen konnte. Und machte in der rappelvollen Markthalle fix das beste draus: „Let me entertain you“war nicht nur ein klug gewählter Opener, sondern auch die eigene Standortbestimmung mit Williams als Hauptdarsteller an der Türschwelle vom Teeniewahn zum Brit Pop. Der ehemalige Take That-Judas meinte es durchaus ernst mit seinen Songs über Engel im allgemeinen und seine Mutter im besonderen. Daß selbst Botschaften über Drogen mit einem quiekenden „ist er nicht süß?!“quittiert wurden, durfte niemanden wundern. Er, der selbst besungene „Teenage millionaire“, kokettierte fleißig mit seinem einstigen Image vom feuchten Traum für viel zu junge Frauen. Das trug viel von Scheitern in sich, aber auch von Rumkaspern und Hintern-Richtung-Fans-Wedeln – richtig durch ist er noch nicht damit. Die obligatorische Punk-Version vom wohl besten aller Take That-Songs, „Back for Good“, wurde ebenso abgefeiert wie all die neuen, guten Songs vom Debüt Life Thru a Lens und zeigte einmal mehr: Auch Mädchen können verzeihen.
Oliver Rohlf
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