: Robbe neuer Wehrbeauftragter
BERLIN dpa ■ Die rot-grüne Koalition hat sich keine Blöße gegeben: Der SPD-Politiker Reinhold Robbe ist gestern im Bundestag mit sechs Stimmen mehr als der erforderlichen Kanzlermehrheit (301) Stimmen zum neuen Wehrbeauftragten des Bundestags gewählt worden. Er ist damit Nachfolger von Willfried Penner (SPD). Robbe erhielt bei der geheimen Wahl 307 Stimmen. Rot-Grün verfügt über 304 Sitze. Mehrere Stimmen müssen von außerhalb der Koalition gekommen sein. Für Robbes Gegenkandidaten, den auch von der Unionsfraktion unterstützten FDP-Politiker Günther Nolting, votierten 276 Abgeordnete. 15 Parlamentarier enthielten sich, eine Stimme war ungültig. Ein Scheitern Robbes hätte die rot-grüne Koalition und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in große Schwierigkeiten gebracht. Robbe ist Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD-Fraktion und war von SPD-Chef Franz Müntefering vorgeschlagen worden. Die Nominierung des Kriegsdienstverweigerers hatte innerhalb der SPD-Fraktion erhebliche Unruhe ausgelöst.
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