: Risikogruppe Frau
DAK-Gesundheitsreport: Berufstätige Frauen häufiger krank als Kollegen. Anstieg bei psychischen Erkrankungen
BERLIN taz ■ Berufstätige Frauen haben sich im vergangenen Jahr häufiger krank gemeldet als ihre männlichen Kollegen. Das hat die Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) für ihren „Gesundheitsreport 2000“ ermittelt, den sie gestern in Hamburg vorstellte.
Mit 13,4 Tagen lag der Krankenstand der weiblichen Versicherten um 1,1 Tage höher als bei Männern, sagte der stellvertretende DAK-Vorsitzende Eckhard Schupeta. Für den Bericht wurden die Daten von 3,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Mitgliedern ausgewertet.
Eine der Ursachen für die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Versicherten, so das Ergebnis einer weiteren repräsentativen Umfrage der DAK, sei die Doppelbelastung von Frauen durch Beruf und Familie. Zu einem anderen Ergebnis war der erst kürzlich erschienene Frauen-Gesundheitbericht des Bundesfamilienministeriums gekommen. Demzufolge haben Frauen, die Beruf und Familie verbinden, ein stärkeres Selbstwertgefühl. Dies sei der Gesundheit eher zuträglich, hieß es in dem Ministeriumsbericht.
Insgesamt habe sich der Krankenstand „auf niedrigem Niveau stabilisiert und lag wie ein Jahr zuvor bei 3,5 Prozent“, so DAK-Chef Schupeta. Die wichtigsten Krankheitsursachen waren Muskel-Skelett-Erkrankungen, Krankheiten der Atmungssysteme und Verletzungen. An vierter Stelle stehen psychische Erkrankungen, deren Zahl seit 1997 mit 42 Prozent deutlich gestiegen ist.
Auffallend sind zudem die großen regionalen Unterschiede, die der „Gesundheitsreport“ aufzeigt. Baden-Württemberg verzeichnet mit 2,9 Prozent den niedrigsten und Berlin mit 4,9 Prozent den höchsten Krankenstand. Ausgeprägte Unterschiede gibt es auch zwischen den Branchen. So liegt die öffentliche Verwaltung wie schon in den Jahren zuvor mit 4,3 Prozent an der Spitze. STEPHANIE VON OPPEN
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