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Riesenflieger bleibt am Boden

■ Boeing und Airbus setzen Pläne für Großraumjet aus

Paris (rtr) – 800 Sitzplätze sollten im Rumpf untergebracht werden. Aber fliegen wird das Riesenflugzeug, das Boeing und das Airbus-Konsortium zusammen bauen wollten, nun wohl doch nicht. Eine Sprecherin des französischen Luftfahrtkonzerns „Aerospatiale“ gab gestern bekannt, die beteiligten Unternehmen hätten das Projekt „für sechs Monate ausgesetzt“. Darauf haben sich Boeing-Chef Frank Shronz und Vertreter des Airbus-Konsortiums am Freitag geeinigt. In dieser Zeit wollen beide Seiten mit den großen Fluggesellschaften ergründen, ob sie einen solchen Superjumbo überhaut brauchen können. Lediglich die British Airways und die Singapore Airlines haben bisher öffentlich eine gewisses Interesse bekundet.

„Wir sind der Meinung, daß es für solche Flugzeuge einen Markt gibt“, versicherte die Sprecherin der Aerospatiale. Doch genau das bezweifeln Analytiker seit langem. Allein die Entwicklung dürfte etwa 15 Milliaraden Dollar kosten. Diese – geschätzte – Summe hatte die beiden Erzrivalen Boeing und Airbus im Jahr 1993 veranlaßt, das Projekt gemeinsam zu verfolgen. Beide hatten zuvor eigene Pläne für einen Großraumjet der Zukunft ausgearbeitet.

Völlig unklar blieb jedoch, wer das Flugzeug am Ende bauen soll und wie das Joint-venture der Marktführer mit den europäischen und amerikanischen Kartellgesetzen zu vereinbaren sein könnte. Die Daimler-Benz Aerospace AG (DASA), am Airbus-Konsortium beteiligt, wollte gestern die Erklärungen der französischen und amerikanischen Partner noch nicht kommentieren.

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