Kommentar: Richtung Rot-Höhn
■ Warum die GAL sich nicht länger um Antworten herumdrücken darf
Vielleicht bewegt sie sich doch noch. Hamburgs GAL sollte ihrem (Noch-)Mitglied Ulrich Cremer dankbar sein. Denn er hat, wenn auch unbeabsichtigt, die Gretchenfrage aufgeworfen, die es nun zu beantworten gilt.
Natürlich kann Cremer, um das gleich zu klären, keine herausgehobene Position beim Regenbogen innehaben. Spätestens seit dessen Beschluss, bei der Bürgerschaftswahl anzutreten und damit vornehmlich gegen die GAL um Stimmen zu konkurrieren, muss trennen können, wer politisch glaubwürdig sein will. Und genauso gehört diesem Eimsbüttler Kreisvorstand aus inquisitorisch veranlagten Polit-Eiferern von der Basis das Vertrauen entzogen. Auch hier muss sich trennen können, wer seine Glaubwürdigkeit wiederherstellen will.
Beides jedoch sind nur Symp-ome für grundlegendes grünes Unwohlsein. Ein Häuflein verzagter Restlinker, deren Gejammere allmählich die Schmerzgrenze selbst wohlmeinender Beobachter überschreitet, steht einem Haufen zur programmatischen Verknöcherung neigender Realos gegenüber, die vor Selbstgefälligkeit kaum noch laufen können. Und sich über den Weg deshalb auch keine Gedanken mehr machen – Hauptsache Richtung Rot-Grün. Wohin das führen kann, beantwortet ungern Bärbel Höhn.
Die GAL aber drückt sich bislang um die grundsätzliche Frage, wer und was sie nach zweieinhalb Jahren Regierungsbeteiligung noch ist und künftig sein will. Irgendwie weder Regenbogen noch SPD ist kein Programm. Es wäre ein Bankrotterklärung. Sven-Michael Veit
Bericht Seite 22
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