: Richtig zählen
Der Chef des Statistischen Landesamts plädiert im Gegensatz zur Bundesregierung für echte Volkszählung
Der Leiter des Statistischen Landesamts, Eckart Elsner, hat für eine neue Volkszählung plädiert. Verlässliche Daten ließen sich nicht durch einen Registerabgleich verschiedener Behörden erzielen, sagte Elsner gestern in einem Radiointerview. Insofern stehe er entsprechenden Plänen der Bundesregierung skeptisch gegenüber. Stattdessen brauche man eine neue Volkszählung, für die in der Bevölkerung geworben werden müsse. Nach dem großen Widerstand in der Bevölkerung bei der letzten Volkszählung 1987 in der alten Bundesrepublik scheue die Bundesregierung eine neue Volkszählung, so Elsner. Deshalb habe das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf beschlossen, der in einer Art Testlauf die Brauchbarkeit der vorhandenen Daten in den verschiedenen Registern prüfen soll. Diesen Ansatz halte er aber für falsch, weil die Daten zum Teil veraltet und zum Teil unvollständig seien, sagte Elsner. „Ohne gute Zahlen kann man nicht gut regieren“, betonte der Statistikexperte. Die Kosten, die man jetzt durch eine neue Volkszählung scheue, würden später in vielen Bereichen durch falsche Daten in höherem Maße entstehen. DPA
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