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Rheintiersterben noch ungeklärt

■ Kein Hinweis auf bekannte Giftstoffe / Internationaler Rheinalarm ausgelöst / 57 Kilometer des Flusses sind betroffen / Verursacher angeblich nicht im Großraum Basel

Stuttgart (dpa) - Die Ursache des massenhaften Kleintiersterbens im Oberrhein ist noch immer nicht ermittelt. Die Labors, in denen auch nachts geabeitet worden sei, hätten im Alt– und im Frischwasser „keinen Hinweis auf bekannte toxische Stoffe“ gefunden, sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Umweltministeriums. Es werde auch geprüft, ob biologische und thermische Faktoren wie die hohen Außentemperaturen als Ursache in Betracht kommen. Wie die Sprecherin weiter mitteilte, untersuchte am Samstag eine schweizerische Tauchergruppe den Flußboden auf Schweizer Seite in der Nähe von Weil nach Kleinlebewesen. Falls die Flußfauna dort intakt ist, würde dies bedeuten, daß die Schadstoffe auf deutscher Seite in den Fluß eingeleitet wurden. Bis Sonntag mittag habe es keine neuen Erkenntnisse gegeben. Nach bisherigen Feststellungen begann das massenhafte Sterben von Kleinlebewesen am vorigen Montag. Auf einem 57 Kilometer langen Teilstück des Oberrheins zwischen Weil und dem Kaiserstuhl sind nach Angaben der Behörden bis zu 90 Prozent der Insekten, Insektenlarven, Kleinkrebse, Würmer und Fliegen verendet. Der Verursacher wurde im Großraum Basel vermutet. Das Gewässerschutzamt Basel hatte jedoch mitgeteilt, daß weder bei den örtlichen Industriebetrieben noch in der Basler Großkläranlage Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Das Stuttgarter Umweltministerium hat inzwischen Internationalen Rheinalarm ausgelöst. Angesichts der herrschenden Unklarheit vertrat der Umweltexperte der SPD–Opposition, Michael Müller, am Samstag in Bonn die Auffassung, daß ein gesetzliches Regelwerk zur Begrenzung der Risiken der chemischen Produktion überfällig sei.

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