: Rekultivierung mit „lebendigem“ Bergbau
Bitterfeld. Den landschaftsverschandelnden Braunkohlebergbau in der ohnehin von diversen Wirtschafts- und Öko-Krisen gerüttelten Region will die Industriegewerkschaft Bergbau-Energie erhalten. Deren Vorsitzender Hans Berger sprach sich bei einem Besuch der Vereinigten Mitteldeutschen Braunkohlenwerke AG (Mibrag) für die Kohle als Energieträger aus. Für eine gesicherte Stromversorgung in Deutschland müsse ein Kohleanteil von 50 Prozent angestrebt werden, sagte Berger. Tausende Arbeitsplätze sind in der Region vernichtet worden. Bei Mibrag schrumpften die Beschäftigtenzahlen von 45.000 binnen sechs Monaten auf 35.000.
Die Mibrag könne etwa ein Drittel der ostdeutschen Braunkohle fördern. „Eine sinnvolle Lösung der Rekultivierung, für die etwa 25 Milliarden Mark benötigt werden, ist nur mit einem lebendigen Bergbau möglich“, meinte der Gewerkschaftsvorsitzende. Nach seinen Angaben ist ein knappes Drittel der Entlassenen im Rahmen dieser Gesellschaften mit der Sanierung und Rekultivierung des Tagebaus beschäftigt. Berger hob die Bedeutung von Beschäftigungsgesellschaften hervor, durch die notwendige Entlassungen im Bergbau sozial abgefedert werden könnten.
Eine Konkurrenz zwischen ost- und westdeutscher Kohle gibt es nach Ansicht des Gewerkschaftlers nicht. Zur Sicherung des gesamtdeutschen Energiebedarfs werde die ostdeutsche Braunkohleförderung genauso gebraucht wie die westdeutsche Steinkohle. ap/taz
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